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Txuri

  • Geschlecht:
    weiblich
  • Rasse:
    Labrador x Pyrenäen Berghund
  • Geburtsdatum:
    01.02.2021
  • Alter:
    4 Jahre 5 Monate
  • Grösse:
    65cm
  • Gewicht:
    30kg
  • Kastriert:
    JA
  • Ort / Heim:
    Spanien / Melampo
Zur Vermittlung (Pflegestelle Schweiz)

Pflegebericht vom 14.07.2025

Txuri – Zwischenbericht nach zwei Wochen
(Eine zarte Hündin mit goldenem Herzen auf dem Weg ins Leben)

Seit zwei Wochen lebt Txuri nun bei uns – eine eindrucksvolle Mischung aus Labrador, Pyrenäenberghund und vermutlich einem stillen Anteil Maulesel (mehr dazu später). In dieser kurzen Zeit hat sie bereits grosse Fortschritte gemacht. Dieser Bericht ist eine Momentaufnahme – keine Endfassung. Denn wer Txuri beobachtet, sieht: Sie entwickelt sich täglich weiter.

Sensibel, aber lernfähig – der Umgang mit Reizen

Txuri ist eine feinsinnige Hündin mit grossem Gehör – das ihr im Alltag nicht immer zugutekommt. Motorengeräusche, klappende Storen, schliessende Türen oder das Radio können sie noch aus dem Konzept bringen. Ihre erste Reaktion ist oft: stehen bleiben, hinsetzen, hinlegen oder sich sogar totstellen. Doch der Fortschritt ist sichtbar – die Schreckmomente werden kürzer, die Rückkehr in den Alltag schneller.
Was sie dafür braucht? Zeit. Geduld. Ruhe. Und keine Zugkraft an der Leine – die ignoriert sie nämlich mit dem stoischen Trotz eines Esels. Wer sie drängt, kommt nicht weiter. Besser, man stellt sich zu ihr hin, gibt ihr Vertrauen und wartet, bis sie selbst Mut fasst und weitergeht. Wer sich ihrem Tempo anpasst, bekommt eine Gefährtin mit Herz.

Der Weg zur Kuschelqueen

Hat man erst einmal ihr Vertrauen gewonnen, zeigt sich Txuris wahres Wesen: sanft, verschmust, zutraulich – und manchmal auch fordernd. Sie liebt Nähe und Körperkontakt, kann dabei durchaus anhänglich sein. Wenn sie in Spiellaune ist, beisst sie (spielerisch und sanft) schon mal in Hände, Handtaschen oder Jackenzipfel. Gerade mit Kindern sollte man deshalb ein wachsames Auge haben.
Was den Umgang mit Kindern allgemein betrifft, fehlt uns noch die Erfahrung für ein besseres Urteil. Txuri hatte bislang kaum engen Kontakt zu ihnen. Aufgrund ihres sensiblen Wesens und ihrer Geräuschempfindlichkeit gehen wir im Moment davon aus, dass sehr junge, laute oder dynamische Kinder sie eher stressen könnten. Etwas ältere, ruhige und verständnisvolle Kinder, die Hundesignale erkennen und respektieren, sind vielleicht denkbar – aber hier braucht es Fingerspitzengefühl und Anleitung.

Fremden Menschen begegnet sie mit Vorsicht, aber ohne jede Aggression. Gibt man ihr Raum und Zeit, kommt sie von selbst näher. Wichtig ist, ihr das Tempo zu überlassen – wer sie bedrängt oder überrumpelt, überfordert sie.


Txuri & Ley – ein echtes Dreamteam

Mit unserem Ersthund Ley (Schäferhund, Rüde, kastriert) versteht sich Txuri hervorragend. Sie orientiert sich stark an ihm, beobachtet ihn genau und übernimmt vieles aus seinem Verhalten. Als Zweithund ist Txuri daher ideal – mit einem souveränen, sozialverträglichen Hund an ihrer Seite blüht sie regelrecht auf.
Aber auch als Einzelhund ist sie denkbar – sie bräuchte dann wahrscheinlich einfach etwas mehr Zeit, bis sie im neuen Zuhause ankommt und Vertrauen fasst.

Im Spiel: eher Rugby als Ballett

Txuri spielt gerne – aber sehr körperlich. Sie ringt, rempelt, macht Bodychecks und beisst spielerisch in den Hals. Der Spielpartner sollte damit umgehen können – und kräftig genug sein, um nicht unterzugehen. Bislang hatten wir noch nicht viel mit anderen Hunden und können somit keine Aussage zur allgemeinen Verträglichkeit machen.
Txuri ist gross, muskulös und kräftig gebaut – und ihrer eigenen Kraft nicht immer ganz bewusst. Mit entsprechender Bewegung wird sie noch athletischer. Menschen, die eine zierliche Schmusehündin suchen, sind bei ihr nicht an der richtigen Adresse. Wer aber einen sportlichen, robusten Hund mit sanftem Wesen sucht, wird mit ihr sehr glücklich werden.

Stadt? Eher (noch) nicht.

Ein ruhiges, ländliches Zuhause (evtl. mit Garten) wäre für Txuri im Moment das Beste. In einer städtischen Umgebung mit all ihren Reizen und Geräuschen könnte sie sich aktuell kaum wohlfühlen. Noch fehlt uns die Vorstellungskraft, dass sie inmitten von Hektik, Verkehr und Menschenmengen wirklich glücklich wäre. Aber: Wer ihre Entwicklung in den letzten zwei Wochen miterlebt hat, weiss – da steckt noch viel Potenzial in ihr. Vielleicht ist auch ein Stadtleben irgendwann möglich. Nur eben nicht jetzt.

Gute Neuigkeiten für alle, die ländlich wohnen: Txuri zeigt bislang keinerlei Jagdverhalten. Füchse und Hasen lassen sie kalt. Dafür meldet sie inzwischen erste Anzeichen ihres Pyrenäen-Erbes: Wenn es an der Tür klingelt oder sie draussen etwas Unbekanntes wahrnimmt, wird schon mal kurz gebellt oder geknurrt. Nicht hysterisch – aber aufmerksam. Wachhund steckt also auch in ihr – wer das nicht will, sollte solches Verhalten nicht fördern (wir unterbinden es zurzeit freundlich, aber bestimmt).

Menschen mit Herz und Hundeverstand gesucht

Hundeverstand scheint uns wichtiger als Hundeerfahrung. Txuri braucht Menschen, die ihr zuhören, ihre Signale ernst nehmen und sie im eigenen Tempo an neue Situationen heranführen.
Eine autoritäre Erziehung nach alter Schule würde sie verunsichern. Sie braucht keine lauten Kommandos, sondern souveräne Begleitung. Im Moment arbeiten wir vor allem an der Beziehung, nicht an der Erziehung. Sie orientiert sich an Ley – das klappt recht gut. Sie gehorcht nicht wirklich, sie beobachtet. Aber das ist für jetzt genug.
Wer mit ihr weiterarbeiten will, muss sich bewusst sein: da steckt noch viel Arbeit drin – aber auch enorm viel Potenzial.

Unser erstes Fazit

Txuri ist eine aussergewöhnliche Hündin mit einem riesigen Herzen, viel Sanftmut – und der stillen Kraft, jemanden unglaublich glücklich zu machen. Ihre Fortschritte nach nur zwei Wochen sind beeindruckend. Und sie steht erst ganz am Anfang.

Wer Txuri eine Chance gibt, gewinnt keine perfekte Hündin – sondern eine, die jeden Tag dazulernt. Und die irgendwann nicht mehr nur ankommt – sondern richtig aufblüht.

Erste Beschreibung 06.03.2024

Txuri wurde angebunden an einem Baum aufgefunden. Sie brachte ihre Welpen bei einer Pflegestelle in Spanien zur Welt (ihre Welpen wurden bereits adoptiert) und wurde anschliessend nach Melampo gebracht. Als sie ankam, war sie etwas schüchtern und ängstlich. Sie hielt stets etwas Abstand zu den freiwilligen Helfern und anderen Hunden.

In Melampo integriert sie sich gut. Sie mag es inzwischen gestreichelt zu werden und Aufmerksamkeit zu bekommen und sucht die Zuneigung der freiwilligen Helfer. Txuri hat einen guten Charakter und ist freundlich. Sie geht mit Rüden und Hündinnen in den Auslauf, einschliesslich Welpen. Wir kennen ihre Vergangenheit nicht. Sie hat noch nicht gelernt an der Leine zu laufen. Die Mittelmeerkrankheiten wurden vom Tierarzt zum Glück negativ getestet.

Für die liebe Txuri wünschen wir uns einen eher ruhigen Haushalt mit geduldigen und verständnisvollen Menschen. Da sie vieles noch nicht kennt, kann ein Garten von Vorteil sein. Als Einzelhund oder zu einem ruhigen Zweithund. Bitte bedenken Sie als Interessenten auch, dass Txuri zwar schon in einer spanischen Pflegefamilie gelebt hat, das Leben in Spanien sich von dem in der Schweiz aber sehr unterscheiden kann. Vermutlich wird das Leben in einem Haushalt schwierig sein für sie und in einer neuen Umgebung mit neuen Menschen kann es sein, dass zuerst ihr Vertrauen erneut gewonnen werden muss. Erfahrungsgemäss gelingt das bei unsicheren Hunden am besten mit sehr viel Geduld, druckfrei und viel Zeit. Wir wünschen Txuri, dass sie bald ihr Zuhause findet.

 

PATENSCHAFT: Wir danken Paola Cover Gallo für die Patenschaft von Txuri.

PATENSCHAFT: Wir danken Claudia Käch für die Unterstützung von Txuri.

PATENSCHAFT: Wir danken Claudia Aebin für die Unterstützung von Txuri.

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