Eigentlich waren wir uns alle einig, dass wir keinen Hund mehr wollen, nachdem unser Thomy im Februar eingeschläfert werden musste. Ich vermisste ihn sehr – ich tue es auch noch heute. Ab und zu habe ich meine Mutter gefragt, ob wir denn irgendwann einen neuen Hund nehmen würden. Aber die Antwort war jedes Mal dieselbe: Nein, kein neuer Hund. Wie sollen wir denn auch die Zeit aufbringen? Ihr seid jetzt die ganze Zeit in der Schule und wir arbeiten. Ich war etwas enttäuscht, aber eigentlich wollte ich auch gar keinen anderen Hund als Thomy. Und der würde nun mal nicht zurückkommen.
Ich bin mit einem Hund gross geworden. Ich weiss noch genau, wie wir Thomy damals aussuchen gingen. Er ist uns gleich ins Auge gefallen. Über meinem Schreibtisch hängt immer noch das Foto, wie ich als kleines Mädchen auf dem Bauernhof diesen Welpen knuddle. Es ist merkwürdig, wenn niemand bellt und einem wedelnd entgegen springt, wenn man nach Hause kommt. Tja, und dann habe ich meine Mutter ein paar Monate später dabei erwischt, wie sie auf dieser Melampo Website surfte. Ich wunderte mich ziemlich, denn schliesslich hatte sie ja am meisten gesagt, dass wir keinen neuen Hund nehmen würden. Und ich musste ziemlich lächeln, als sie mir verriet, dass wir es wohl doch noch mal versuchen würden. Und dass auch die Betreuung durch meinen Grossvater nebenan – grosser Hundefan - während meine Eltern arbeiteten geklärt wäre.
Wer die Wahl hat, hat die Qual, sagt man. Da hockten wir also nun vor dem Computer und guckten uns die Bilder und die Beschreibungen an, als würden wir bei Zalando Schuhe bestellen. Nur viel besser. Meine Eltern sagten, sie wollen eher einen kleinen Hund. Mir war es ziemlich egal. Vielleicht wäre es sogar Thor geworden, wenn der nicht so unglaublich langhaarig wäre. Aber uns allen hat dieser charmante grosse Fellball echt gefallen! (Und der Name passt übrigens perfekt, eigentlich kann ich nur Werbung für diesen Hund machen) Ein Weibchen stand auch noch in der engeren Auswahl, aber es sollte eben ein Kerl sein… Meinte jedenfalls mein Vater, schliesslich lebte der Arme ja im reinsten Frauenhaushalt. Und dann war da noch Ufo, der jetzt Balto heisst. Ich glaube, in diesen kleinen Kerl haben wir uns alle sofort verknallt. Meine Schwester und ich freuten uns total, als die Entscheidung schliesslich (und ziemlich schnell) auf ihn fiel. Während die Wochen bis wir ihn am Flughafen abholen würden vergingen, studierten wir alle an einem neuen Namen. Mein Vater war für etwas Rockiges wie Ozy, meine Mutter kam mit romantischen Kuschelworten. Meine Schwester und ich fanden beides doof und hatten auf einmal beide dieselbe Idee: Balto. Wer den Film nicht kennt, sollte ihn sich mal ansehen. Wir fanden irgendwie, dass dieser Name perfekt zu diesem kleinen Hund mit den schelmischen Schokoladenaugen passt, auch diese etwas traurige, kämpferische Geschichte. (Bei Ufo konnten wir irgendwie alle nur daran denken, dass der Arme einfach so über den Zaun geworfen wurde – wirklich ein unidentifiziertes, fliegendes Objekt) Balto bedeutet so viel wie “Der Kühne“. Und ich kann nur sagen, dass das vom ersten Moment an damals am Flughafen gepasst hat! Er hat sich recht schnell eingelebt und war von Anfang an ein sehr lieber, aufgeweckter Kerl. Langweilig wird es jedenfalls garantiert nie.
Jetzt ist Balto seit über einem Jahr bei uns, aber uns allen kommt es schon viel länger vor. Ich kann Melampo nur danken, dass sie uns so ein wunderbares, verspieltes, liebes neues Familienmitglied gebracht hat! Immer, wenn ich Balto ansehe, muss ich an diesen Spruch aus dem Film Marley & Ich denken; Einem Hund ist es egal, ob du arm oder reich bist. Hübsch oder hässlich. Pfiffig oder dumm. Schenkst du ihm dein Herz, schenkt er dir sein's. Balto ist der beste Freund, den man sich wünschen kann. Und wir alle sind sehr glücklich, dass wir damals auf diese Internetseite gestossen sind und er jetzt bei uns ist.
Hoffentlich auch noch für eine sehr, sehr lange Zeit.
Zu Melampo kann ich nur sagen; Weiter so!
Michelle Hebeisen